Natrium im Leitungswasser
Je nach Art des Wassers gibt es Unterschiede, wie viel Natrium es enthält. Generell gilt Wasser als besonders natriumhaltig bzw. natriumreich, wenn es pro Liter mehr als 200 mg davon enthält. Das wirkt sich auch auf den Geschmack aus: Es schmeckt dann deutlich salziger.
Die Grenzwerte für den Natriumgehalt im Leitungswasser werden in Deutschland über die Trinkwasserverordnung vorgeschrieben. Diese sieht einen maximalen Wert von 200 mg Natrium pro Liter vor. Dies ist genau die Schwelle, ab dem das Trinkwasser als natriumhaltig angesehen wird. Wasserwerke in Deutschland müssen sich sehr genau an diese Vorgaben halten.
Der Grenzwert von 200mg Natrium pro Liter wird auch in der offiziellen Information der Balearenregierung angegeben. (siehe Link bei Wasserqualität). Dieser wird nur leider bei weitem nicht erreicht. Die auf Mallorca vorhanden Kläranlagen können sich schon allein technisch nicht an diese Vorgaben halten, da dies seit Jahren von der Presse als veraltet und überlastet dargestellt werden.
Stichwort „Schwarze Flagge“
In der Bucht von Alcúdia sowie an den Stränden von Can Picafort und Son Bauló komme es zur „Vermehrung von schleimigen Mikroalgen“ und einer „Trübung des Wassers“. Grund: Eine veraltete Kläranlage, wodurch fäkalienhaltiges Wasser in die Bucht gelangt.
Immer wieder müssen vor allem im Sommer die Badestrände gesperrt werden, weil die veraltete Kanalisation auf der Baleareninsel überlastet ist. Wenn es stark regnet, fließt Abwasser deshalb ungehindert ins Meer.
In Kenntnis dieser bedauerlichen Tatsachen wird niemand ernsthaft annehmen können, das die Wasser- und Klärwerke auf Mallorca den Grenzwert von 200mg Natrium pro Liter auch nur annähernd erreichen können. Oder stimmt es dann doch, dass Zitronenfalter Zironene falten?
Wie gelangt Natrium in den Wasserkreislauf?
Natrium ist als Verbindung in unserem Ökosystem enthalten. Es gelangt durch Auswaschung auf natürlichem Weg ins Trinkwasser.
In der Industrie wird Natrium für vielfältige Anwendungen benötigt, wie bei der Gewinnung und Verarbeitung von Metallen, Kühlung von Kernreaktoren oder in der Landwirtschaft als Düngemittel in Form von Natriumnitrat. Auf diesen Wegen geraten viele Natriumverbindungen in unsere Umwelt.
Für Mallorca und die Balearen wird in erster Linie Natriumnitrat durch die Landwirtschaft in den Boden und somit ins Grundwasser gelangen. Aber auch durch die geologischen Gegebenheit der Balearen in Form von Kalksandstein, gelangt durch Auswaschung enorm viel Natrium ins Grundwasser.
Und dann sind da ja noch ein Vielzahl an Entkalkungsanlagen in Häusern und auf Fincas verbaut. Welche Rolle spielen diese Entkalkungsanlagen für den Natriumanteil im Wasser?
Auswirkungen auf die Wasserqualität: Mineralien raus – Natrium rein
Eine Wasserentkalkungsanlage auf Basis des Ionenaustauschs führt zu einer Veränderung der Wasserqualität. Die Wasserhärte bzw. der Kalk im Wasser besteht zum größten Teil aus den Mineralstoffen Calcium und Magnesium. Hartes Wasser enthält besonders viele dieser Mineralien. Eine Enthärtungsanlage tauscht diese Calcium- und Magnesium-Ionen gegen Natrium aus. Dadurch kommt es zu einem Anstieg des Natriumwertes. Dies ist auch der Grund, warum regelmäßig Salz in den Vorratsbehälter der Enthärtungsanlage nachgefüllt werden muss.
Diese Entkalkungsanlagen werden automatisiert in regelmäßigen Abständen rückgespült. Und das, was da in die Kanalisation oder auf dem freien Feld rückgespült wird, ist extrem hoch mit Natrium belastet. Fazit: Wasserenthärtung mit Salz führt zur Erhöhung des Natriumwertes im Wasser
Bei der ohnehin schon durchweg schlechten Wasserqualität auf Mallorca, ist das mehr oder weniger sinnentleert.
Eine Physikalische Wasserenthärtung ist da mit Sicherheit die umweltschonendere Variante.